Baldrian

Baldrian

Valeriana officinalis

Damiana

Damiana

Turnera diffusa

Griffonia

Griffonia

Griffonia simplicifolia

Johanniskraut

Johanniskraut

Hypericum perforatum

Kürbis

Kürbis

Cucurbita

Melisse

Melisse

Melissa officinalis

Mönchspfeffer

Mönchspfeffer

Vitex agnus-castus

Mutterkraut

Mutterkraut

Tanacetum parthenium

Passionsblume

Passionsblume

Passiflora incarnata

Rotklee

Rotklee

Trifolium pratense

Soja

Soja

Glycine max

Traubensilberkerze

Traubensilberkerze

Cimicifuga racemosa

Mutterkraut (public domain/pixabay.com)

Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Tanacetum parthenium – hierzulande besser bekannt als Mutterkraut. Ich gehöre zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und sehe der Kamille zum Verwechseln ähnlich.

In England werde ich bereits seit Jahrhunderten bei Fieber und Kopfschmerzen angewendet. Die Engländer nennen mich deshalb auch feverfew. Die Hauptinhaltsstoffe sind Sesquiterpenlaktone (0,5-2 %), ätherisches Öl (0,5 %; v.a. Campher und trans-Chrysanthenylacetat), Flavonoide (Apigenin- und Luteolinglykoside) sowie lipophile Kaempferolderivate.

Von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) wurde ich als bewährtes traditionelles Pflanzenheilmittel zur Prophylaxe von Migräneattacken eingestuft. Es wird eine tägliche Einnahme von 100 mg empfohlen (1). Auch die Monographie der European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) nennt Migräneprophylaxe als bewährte Indikation.

Meine Wirkung wurde in zahlreichen pharmakologischen Studien untersucht: Es hemmt überschießendes Serotonin und Entzündungen und wirkt sich positiv auf die Blutgefäße aus. So lassen sich auch die Wirksamkeit bei der Migräneprophylaxe erklären (2,3). Für diese Wirkungen sind die Sesquiterpenlactone (Parthenolid), die Flavonoide und vermutlich auch die Ätherischöl-Substanzen verantwortlich. Aktuelle pharmakologische Studien zeigen, dass Parthenolid u.a. auch Potential als Krebsmittel und Neuroprotektivum besitzt (4,5).

In mehreren randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudien haben mich Migränepatienten getestet. Bei regelmäßiger Einnahme konnten die Anzahl und die Schwere der Migräneanfälle signifikant gemildert werden. Außerdem kam es zu einer Verbesserung der Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Die Wirksamkeit wurde auch in einem Cochrane Review bestätigt (6).

Bei bestimmungsgemäßer Anwendung sind keine Risiken der Einnahme bekannt. Vorsicht ist lediglich bei Allergien gegenüber Korbblütlern geboten.

Schlafstörungen und Migräne

"Schlafstörungen stehen in mehrfacher Hinsicht mit Migräne in Zusammenhang, das gemeinsame Auftreten kommt häufig vor", sagt Univ.-Prof. Dr. Christian Wöber, Leiter des Spezialbereiches Kopfschmerz, Univ.-Klinik für Neurologie Wien. "Einerseits nimmt die Schlafqualität mit zunehmender Migränefrequenz ab, andererseits begünstigen Schlafstörungen Migräneattacken und können vom episodischen zum chronischen Kopfschmerz führen", warnt Prof. Wöber. "Das Risiko ist besonders groß, wenn schlechter Schlaf und Stress zusammentreffen." Bei manchen Migränebetroffenen treten Migräneattacken gehäuft aus dem Schlaf heraus auf. Die ohnehin schon beeinträchtigte Lebensqualität von Migränepatienten wird durch schlechten Schlaf und daraus resultierender Tagesmüdigkeit abermals verschlechtert. Die gute Nachricht: Mit 100mg Mutterkraut täglich kann man Migräneattacken vorbeugen.

Literatur:

(1)    http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Herbal_-_Community_herbal_monograph/2011/01/WC500100983.pdf.

(2)    Heptinstall S., Awang D. Feverfew: A review of its history, its biological and medicinal properties, and the status of commercial preparations of the herb. ACS Symposium Series 691. Phytomedicines of Europe–Chemistry and Biological Activity 1998; 158–75.

(3)    Ardjomand-Wölkart, K., Bauer, R. Pflanzliche Migräneprophylaxe – Mutterkraut Oesterreichische Apotheker-Zeitung 70(5): 26-28 (2016)

(4)    Ghantous, A., Sinjab, A., Herceg, Z., Darwiche, N. Parthenolide: from plant shoots to cancer roots. Drug Discov Today. 18(17-18): 894-905 (2013)

(5)    Gobrecht P., Andreadaki A., Diekmann H., Heskamp A., Leibinger M., Fischer D. Promotion of Functional Nerve Regeneration by Inhibition of Microtubule Detyrosination. J Neurosci. 36(14):3890-902 (2016)(6)    Wider B., Pittler M.H., Ernst E. Feverfew for preventing migraine. Cochrane Database Syst Rev 4:CD002286. (2015)

Symptome, bei denen diese Heilpflanze hilft

Heilpflanzen und Tipps, die bei ähnlichen Symptomen helfen

Weltschlaftag: 10 Tipps aus der Stressfalle

Am 17. März ist Weltschlaftag. In Österreich sind Schlafstörungen weit verbreitet, eine Hauptursache ist Stress. Denn: Wer Sorgen hat, schläft schlecht. Stundenlanges Grübeln abends im Bett? Einschlafprobleme? Aufschrecken mitten in der Nacht? Experten raten zu pflanzlicher Unterstützung und geben hilfreiche Tipps, um der Stressfalle zu entkommen. Für eine erholsame Nachtruhe.

Traditionelle Europäische Medizin für die Frau

Bewährte Heilpflanzen bei gynäkologischen Beschwerden: Die Anwendung vieler Heilpflanzen bei Frauenleiden, wie z.B. Migräne, prämenstruellem Syndrom oder Wechselbeschwerden, beruht auf uralter Erfahrung.

Buchtipp: Obst, Gemüse und Co. WISSEN häppchenweise

Nachschlagewerk für Genusshungrige: Die wichtigsten pflanzlichen Köstlichkeiten der Saison aus dem heimischen Garten und fremden Ländern.

Soja

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Glycine max. Hierzulande werde ich Sojabohne genannt. Sie können auch einfach Soja zu mir sagen.

Rotklee

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Trifolium pratense, das bedeutet so viel wie „drei Blätter, die auf der Wiese wachsen“. Allerdings bin ich Ihnen wohl besser als Rotklee oder Wiesenklee bekannt.

Passionsblume

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Passiflora incarnata – zu Deutsch die Fleischgewordene. Diesen Namen gaben mir europäische Missionare, weil meine Blüten sie an den Leidensweg Christi erinnerten. Ursprünglich stamme ich aus Amerika und gehöre zur Familie der Passionsblumen. 

Baldrian

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Valeriana officinalis. Valere ist lateinisch und bedeutet kräftig bzw. gesund sein. Hierzulande bin ich allerdings besser als Baldrian bekannt. Dieser Name leitet sich wahrscheinlich vom nordischen Lichtgott Balder ab.

Melisse

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Melissa officinalis oder auch Zitronenmelisse, abgeleitet aus dem griechischen Wort für die Honigbiene „Melitta“. Denn ich gefalle nicht nur den Menschen, sondern auch Bienen mögen mich sehr.

Hormonyoga und bewusste Entspannung gegen Wechselbeschwerden

Hitzewallungen & Co – Hormonyoga, sanfter Sport und bewusste Entspannung gegen Wechselbeschwerden:

Umstellung auf die Winterzeit beeinflusst das Hormonsystem

5 einfache Tipps für die Winterzeitumstellung am 29. Oktober. Auch eine scheinbar kleine Schwankung von 60 Minuten kann zu Reaktionen wie Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Probleme, Verdauungsstörungen und natürlich Ein- und Durchschlafstörungen führen.