Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Glycine max. Hierzulande werde ich Sojabohne genannt. Sie können auch einfach Soja zu mir sagen.
Ich bin eine krautige Pflanze und stamme aus der Familie der Hülsenfrüchtler und Schmetterlingsblütler. Meine eher dünnen Stängel wachsen bis zu 80 Zentimeter hoch und tragen ovale bis zu 10 Zentimeter große Blätter. Aus meinen Blüten entstehen etwa zwei bis zehn Zentimeter lange Sojabohnen mit ein bis fünf Samen.
Ursprünglich komme ich aus China, wo ich schon seit über 9.000 Jahren als Nutzpflanze bekannt bin. Mittlerweile bin ich die weltweit wichtigste Ölsaat und werde auch in Österreich angebaut – vor allem in Oberösterreich und im Burgenland. Denn ich in mir stecken nicht nur wertvolles Öl und Eiweiß, sondern ich enthalte – so wie übrigens Rotklee – auch Isoflavone. Das sind pflanzliche Inhaltsstoffe , die im menschlichen Körper ähnliche Wirkungen zeigen wie das körpereigene Östrogen. Meine Isoflavone – Genistein und Daidzein – wirken regulierend auf den Hormonhaushalt, ohne selbst Hormone zu sein. Daher eignen sich diese Wirkstoffe sehr gut bei Wechselbeschwerden.
Meine Isoflavone vertragen sich auch sehr gut mit anderen pflanzlichen Wirkstoffen wie zum Beispiel jenen aus der Griffonia (afrikanische Schwarzbohne), die bei Stimmungsschwankungen wie Antriebslosigkeit und Müdigkeit, positiv wirken.
Umfassende Datenlage zu Isoflavone
In epidemiologischen und klinischen Untersuchungen zeigte sich, dass bei Frauen in Ländern Asiens mit traditionell hohem Sojakonsum Menopausebeschwerden wie Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, Verstimmungszustände und Schlafstörungen, Osteoporose, aber auch Brust- und Endometriumkrebs deutlich seltener auftreten als bei europäischen Frauen. (1)
Isoflavone gehören zur Gruppe der bestuntersuchten Pflanzeninhaltsstoffe. Sie entfalten ihre Wirkung aufgrund ihrer Eigenschaft als PhytoSERM (selektiver Östrogenrezeptormodulator). Ihre positiven Effekte konnten in großen Studien eindrucksvoll nachgewiesen werden und haben sich auch in der Praxis bewährt. Sie üben zwar keine klinisch nachweisbaren hormonellen Effekte im Sinne einer Beeinflussung des Zyklus sowie des Wachstums von Brust- und Uterusgewebe aus, verbessern jedoch die Knochendichte und entfalten eine Schutzwirkung gegen Krebs. Darüber hinaus kommt es über eine Aktivierung der Östrogen-Beta-Rezeptoren im Gehirn zu einer Milderung von Hitzewallungen. (2)
In zahlreichen offenen und doppelblinden Studien mit mehreren tausend Frauen wurde nachgewiesen, dass Isoflavone selbst in hoher Dosierung sicher sind (3-4) und zu keiner Erhöhung des Brustkrebsrisikos führen, sondern im Gegenteil sogar einen Schutzeffekt ausüben (5-6).
Mindestens 45 Studien mit mehr als 500.000 Frauen, die isoflavonhaltige Sojazubereitungen zu sich nahmen, zeigten Krebsschutzeffekte (7). Diese Daten wurden auch in einer Nachbeobachtungszeit von mittlerweile 13 Jahren mit 84.450 Frauen bestätigt. Zum selben Ergebnis kamen drei qualitativ hochwertige Studien, die unabhängig in Kanada, Japan und den Niederlanden durchgeführt wurden: Isoflavonspiegel im Blut korrelieren mit einem niedrigen Brustkrebsrisiko (8-10).